Gaius Mucius Cordus Scaevola
Wert: constantia (Charakterfestigkeit, Ruhe, Standhaftigkeit)
Geschichte:
Im Jahre 508 v. Chr. belagerte der Etruskerkönig Porsenna Rom. Er hoffte, die Stadt aushungern zu können. Gaius Mucius war ein junger Mann und Bürger von Rom. Er wollte nicht zulassen, dass Rom eingenommen wird. Also schlich er sich aus der Stadt und in das Heerlager der Etrusker. Dort sah er zwei Männer, die sehr viel Schmuck am Körper trugen und den Sold der Soldaten austeilten. Er wusste aber nicht, welcher der beiden der König war. Auf gut Glück ging er los und erstach einen von ihnen. Aber er hatte Pech, es war der Schreiber des Königs. Die Leibwache zerrte Gaius vor diesen. Aber Gaius hatte keine Angst. Er sagte zum König: “Ich wollte dich als Feind töten und habe keine Angst vor dem Tod, so wie ich keine Angst vor dem Mord hatte. Sowohl Tapferes zu tun, als auch Tapferes zu ertragen ist römisch. Aber du solltest Angst haben, denn die Reihe derer, die dich töten wollen, ist lang und ich war nur einer von ihnen. Also solltest du ein Schwert zum Umgürten haben, damit du dich verteidigen kannst.” Der König erschrak und verlangte, dass Gaius sich erklärte, sonst werde er ihn töten. Gaius jedoch sagte nur, dass ein Körper nichts im Vergleich zu Ruhm sei und streckte seine Hand ins Opferfeuer. Sie verbrannte, ohne dass Gaius sie zurückzog. Beeindruckt von dieser Standhaftigkeit gab der König ihn und Rom frei. Die Hand konnte Gaius nie wieder benutzen und wurde seither “Linkshand” (Scaevola)genannt.

Gaius Mucius beweist große constantia (Charakterfestigkeit, Ruhe, Standhaftigkeit), indem er seine Hand opfert. Von dieser Geschichte kommt der Spruch “die Hand (für etwas) ins Feuer legen”, dass heißt, dass man für etwas oder jemanden einsteht, sich für ihn verbürgt.
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